
Stadtinformationen | 7
Stadtchronik
1842
Die von Friedrich Ludwig Tenge begründete
Holter Eisenhütte nimmt den
Betrieb auf. Sie ist der erste große im
Raum Verl gelegene Industriebetrieb.
1843
Aufgrund der Landgemeindeordnung
vom 31. Oktober 1841 erhält der Kanton
Verl mit Wirkung vom 26. Mai 1843
die Bezeichnung „Amt“.
1848
Große Not veranlasst die Verler Bauern,
vor ihren Gutsherrn Friedrich Ludwig
Tenge nach Barkhausen zu ziehen,
um eine Minderung der von ihm
geforderten Abgaben zu erwirken.
Um Wirtschaft und Handel zu beleben,
wird zusätzlich zu dem Jahrmarkt
nach Mariae Himmelfahrt (15. August),
später „Verler Leben“ genannt, ein
zweiter „Vieh-, Hanf- und Flachsmarkt“
am Donnerstag nach Allerheiligen
(1. November) genehmigt; er wird später
„Verler Tod“ heißen.
Zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts
Neu geregelte Besitzverhältnisse, eine
gezielte staatliche Förderung sowie
neue Verfahren und Hilfsmittel begründen
einen Aufschwung der Landwirtschaft
und der damit verbundenen
Gewerbe im Amt Verl.
1901 – 1903
Die Teutoburger-Wald-Eisenbahn-Gesellschaft
baut die Eisenbahnstrecke
Gütersloh-Verl-Kaunitz-Hövelhof. Am
18. April 1903 findet die Eröffnungsfeier
statt. Am folgenden Tag nimmt die
TWE ihren Betrieb auf. Damit erhält
das Amt Verl einen unmittelbaren Anschluss
an die wirtschaftlich wichtige
Bahnverbindung zwischen dem Ruhrgebiet
und Hannover.
1907 – 1909
Das katholische St.-Anna-Hospital
wird errichtet und feierlich eingeweiht.
Die treibende Kraft ist Pfarrer Ferdinand
Kühlmann. Kranke, Alte und Gebrechliche
aus dem Amtsgebiet können
nun in der Nähe ihrer Familien von
den geschulten Franziskanerinnen aus
Olpe gepflegt werden.
1938
In die Zeit des Nationalsozialismus fällt
das 100-jährige Bestehen des Amtes
Verl. Für das Amt und die Gemeinden
werden aus diesem Anlass zum 1. Juli
Wappen eingeführt. Das Amtswappen
bildet das Vorbild für das jetzige Stadtwappen.
Die vier Eichen darin werden
heute als Symbol für die vier in einer
Urkunde aus dem Jahr 1370 belegten
„Althöfe“ Verls gesehen.
Am 12. November wird das Teilstück
Recklinghausen-Brackwede der Autobahn
Köln-Hannover, die auch durch
das Amt Verl führt, für den Verkehr freigegeben.
Nur wenige Tage zuvor, in der Pogromnacht
vom 9. auf den 10. November,
wird die jüdische Familie Hope in ihrem
Haus im Dorf Verl von nationalsozialistischen
Schlägern überfallen. Beistand
leistet ihr die benachbarte Familie
Schmalenstroer.
St. Anna in Verl im Jahr 1959
St. Maria Immaculata
in Kaunitz um 1970